Wer der Meinung ist, dass man sich mit dem Thema Barrierefreiheit erst mit einem Alter von 50 Jahren beschäftigen muss, irrt sich gewaltig. Schließlich ist das eigene Wohnhaus der Ort, an dem sich der Besitzer in den nächsten Jahrzehnten wohlfühlen und alle Annehmlichkeiten in Bezug auf das Wohnen genießen möchte.
Im Idealfall sollte das Haus so gestaltet sein, dass man es problemlos an unterschiedliche Lebenssituationen anpassen kann. Wenn man sich bereits frühzeitig Gedanken über eventuelle Veränderungen im Alter macht, auch wenn dies noch in weiter Ferne erscheint, und damit während eines Hausbaus viele Barrieren von vornherein umgehen kann, kann man sich später viel Ärger, Mühen und Kosten ersparen.
Man beginnt also mit der Wahl des richtigen Haustyps. Sehr beliebt sind bei älteren Menschen Häuser im Bungalowstil mit einem ebenerdigen Eingang. Sie besitzen einen hohen Komfort, weil sich alles auf einer Etage abspielt und Senioren keine Treppen steigen müssen um beispielsweise Schlafräume zu erreichen.
Wenn beim Bau eines Bungalows auf Barrierefreiheit geachtet und entsprechende Ausführungen in die Bauplanung einbezogen werden, sollte man zusätzliche Kosten von rund 1 Prozent einkalkulieren. Es ist natürlich auch zu jedem späteren Zeitpunkt möglich, einzelne Maßnahmen in das Haus zu integrieren. Allerdings muss man dann mit erheblich höheren Kosten rechnen.
In Häusern, bei denen sich Wohnräume in mehr als einer Etage befinden, können besonders Treppen können für ältere Menschen zu Problemen führen und im schlimmsten Fall sogar zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Treppenlifte, Plattformlifte und Aufzüge bieten hier je nach Anforderung und vorhandenen räumlichen Möglichkeiten gute Hilfe für volle Aktivitäten im Alltag.
Mit einem Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lässt sich der Neu- oder Umbau solcher Hilfsmittel gut finanzieren. Das Institut vergibt zinsgünstige Kredite im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen“.
Damit lässt sich beispielsweise ein Homelift anschaffen und dadurch das Leben im Alter angenehmer gestalten bzw. lässt sich damit ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden im hohen Alter überhaupt ermöglichen. Die auch als Mini-Aufzug oder Leichtbaulifte bezeichneten Aufzüge lassen sich sowohl im Innen- als auch im Außenbereich einbauen und somit perfekt in die vorhandene Hausstruktur integrieren.
So baut man sein Haus altersgerecht um
Jeder vierte über 50-Jährige hat sich bereits mit dem Thema altersgerechtes Umbauen beschäftigt. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Emnid-Umfrage gekommen. Laut dem Kuratorium für Deutsche Altenhilfe sind aber nur 1 Prozent der deutschen Wohnungen auf Senioren abgestimmt.
Wer sein Eigenheim also für die Zukunft vorbereiten will, der sollte folgende Dinge beachten:
- Alle Türen müssen breit genug für Rollstuhl sein
- Haus- und Balkontüren sollten keine Bodenschwellen besitzen
- Arbeitsflächen in Küche und Unterschränke sollte man in der Höhe verstellen können
- Die Badewanne ist mit einem niedrigen Einstieg ausgestattet
- Haltegriffe sind im Bad und am WC angebracht
- An Treppen sind auf beiden Seiten Handläufe angebracht
- Treppenlift sollte im Idealfall installiert sein
- Es wird ein rutschfester Bodenbelag verwendet
- Türen können elektrisch geöffnet werden
- Fenstergriffe können vom Rollstuhl aus erreicht werden
Es ist auch möglich, die Wohnung oder das Eigenheim digital auf den aktuellen Stand zu bringen. Durch Automatieiserung lassen sich viele Dinge für Senioren einfacher bewältigen und sie sind optimal mit Pflegepersonal und Familienangehörigen vernetzt.
Häuser altersgerecht bauen oder umbauen,